Das Projekt Mediaspree umfasst derzeit ein Gebiet, das sich durch drei Stadtbezirke zieht. Von der Elsenbrücke bis zur Jannowitzbrücke.
Treptow-Köpenick, Friedrichshain-Kreuzberg und Berlin-Mitte.
Dabei geht es um die Bebauung eines Gebietes entlang der Spree.
Es gibt Hinweise darauf, daß der Senat "die Potentiale für eine Uferbebauung von Köpenick bis Spandau" prüft. Davor kann aus Umweltsicht nur gewarnt werden!
In dem grünsten Stadtbezirk Berlins, Köpenick-Treptow, gibt es den Treptower Park, in dem bei gutem Wetter tausende Menschen Erholung suchen und sich auf den Wiesen am Spreeufer entspannen.
Nur wenn die Bedingungen für Flora und Fauna gut sind, können sich Menschen in der Natur gut erholen.
In dem innerstädtischen Bereich, mit einer dichten Bebauung fehlen diese Potentiale.
Mit einiger Mühe hat das Bezirksamt Kreuzberg-Friedrichshain so genannten Investoren einen durchgehenden Uferweg abgerungen, der ca. 10m breit sein soll.
Historisch wurde die Spree als Fluß vor allem als Transportweg der Binnenschifffahrt genutzt. Der Verkehr großer Mengen Baustoffe und Lebensmittel war nur über die Wasserwege zu bewältigen.
Deshalb gab es in diesem Bereich vorwiegend Lagerhäuser und Gewerbe. So auf Friedrichshainer Seite der Osthafen, das Eierkühlhaus (Universal), der Getreidespeicher, das Osthafen Lagerhaus West (MTV), der Mühlenspeicher, die Lagerhallen des Zentralmagazin der Gaswerke (Energieforum). Auf Kreuzberger Seite dienten die angelegten Kanäle dem Transport von Gütern.
Im Bereich der Köpenicker Straße existierten ans Wasser gebundene Gewerbe wie Kattunbleichen und Tuchfärbereien.
In der Puehlstrasse 5, das Getreidelagerhaus Südost, das auf dem Gelände der Kattundruckerei Dannenberg errichtet wurde.
In der Schlesischen Strasse 38 die Getreidemühle, die deutlich zur Kriegsvorbereitung errichteten Victoriaspeicher in der Köpenicker Str.
Die Eisfabrik in Berlin -Mitte auf dem Gelände des früheren Holzmarktes mit eigenem Tiefbrunnen und einer Reihe von Kühlhäusern.
Trotz der vielen Industrie diente die Spree auch immer als Erholungsort. In diesem Spreeabschnitt existierten eine Reihe von Stadtbädern.
Zur Vorbereitung und während des zweiten Weltkrieges wurde diese Gegend auch wegen der Wassertransportwege zur Rüstungsproduktion benutzt. Viele Zwangsarbeiter mußten hier arbeiten.
Durch Bombardierung wurde ein Großteil der Bauten an der Spree zerstört.
Nach dem Ende das zweiten Weltkrieges begann sehr schnell der kalte Krieg.
Die "Berliner Mauer" zog sich durch das Gebiet.
Während die DDR weiterhin die Wasserwege und die Lagerhäuser bis 1989 benutzte, siedelte sich im Bereich Kreuzberg Kleingewerbe an. Z.B. das Umzugsunternehmen Zapf. Das Ufer blieb unbeachtet.
Nach dem Mauerfall wurden die Grenzanlagen beseitigt. Der Kolonnenweg der Grenztruppen auf Friedrichshainer Seite wurde entfernt.
Sich selbst überlassen, begann die Natur hier das Gebiet zurück zu erobern. Nach der Räumung der Wagenburg East -Side wurde das Gebiet auch noch gesperrt. Was als "Brache" bezeichnet wird entwickelte sich in 10 Jahren zu einem ungestörten Naturraum.
Durch den totalen Zusammenbruch der Industrie in der ehemaligen DDR gingen die Industrieabwässer zurück. Die Gewässerqualität stieg. Durch die "blühenden Landschaften" hat sich die Natur erholt.
Mehrere Tierarten, die man vor Jahren noch nicht hier vermutet hätte, drängen in die Stadt: Graureiher, Kormorane, Teichrallen, Tafelenten und vieles mehr, findet sich nun im Bereich zwischen der Elsenbrücke und der Jannowitzbrücke.
Steht man heute auf den Brücken ragen die Bäume aus dieser Zeit heute schon weit sichtbar in den Spreeraum. Unter den Bäumen hat sich eine Ufervegetation entwickelt. Von den Strandbars wird diese respektiert, weiß man doch, dass dies den Erholungswert der Gäste steigert.
Jetzt will man diese "Brachen"entwickeln. Durch eine Kampagne werden die Ufer als "unter Wert" behandelte Grundstücke bezeichnet und verkauft. Die Preise steigen.
Die Idee Mediaspree plant hier gigantische Bauprojekte. Im Gebiet werden mehrere Milliarden Euro Investitionen geplant.
Geworben wird mit der Spree.
Die Sehnsucht der Menschen nach Wasser, Urlaub am Meer, Ferienhaus mit Wassergrundstück,
Wohnen auf einer Insel, Schiffsfahrten usw. sind doch von der Natur geprägt.
Wasser bedeutet Leben.
Wasser bedeutet auch Lebensraum. Nur mit Wasser kann sich Flora und Fauna entwickeln.
Die Spree hat es schwer.
Seitdem die Braunkohlentagebaue stillgelegt sind, wird das Wasser zu deren Entwässerung nicht mehr in die Spree geleitet.
Die ehemaligen Tagebaue werden geflutet und die größte Seenlandschaft Deutschlands entsteht in der Lausitz.
Durch die große Wasseroberfläche wird viel Wasser verdunsten. Die Spreequelle jedoch fließt deswegen ja nicht schneller.
Folge ist, das die Spree sehr langsam fließt und manchmal fast stehen bleibt. (Warum die Spree rückwärts fließt, Pressemitteilung von Dr. Martin Pusch vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie )
Das führt zu einer erheblichen Verschlechterung der Wasserqualität.
Jeder zusätzliche Eintrag von Schmutz muß also verhindert werden.
Doch unserer Meinung nach werden die ökologischen Werte und Erfordernisse der Spree völlig verdrängt.
Man sollte denken, dass die Kenntnis vom Zustand unserer Erde ein wenig dazu beigetragen hätte, die Umwelt zu respektieren und mehr für ihren Schutz zu tun.
Doch das ist in diesem Gebiet nirgends zu erkennen. Die Frage stellt sich, was diese Investoren an der Spree, einem Fluss wollen.
Deshalb wollen wir unsere Kritik hier punktuell zur Sprache bringen:
Betrachtet man sich das Projekt, so ist unschwer die dichte Bebauung zu sehen. Hier werden unzählige Flächen versiegelt. Das ist zweifellos nicht nur hier sondern an vielen Stellen im Stadtzentrum zu beobachten. Selbst die Uferzonen werden betoniert.
Die Versiegelung der Flächen bedeutet:
In Kombination mit dem erhöhten Verkehr steigt bei Vollversieglung die Wasserschadstoffbelastung durch ungefilterten Eintrag in die Spree.
Flora und Fauna haben keine Chance.
Die ökologischen Potentiale des Gebietes werden nicht nur missachtet, sie werden wegbetoniert.
Zu ergreifende Maßnahmen:
Festlegung eines Mindestgrünflächenanteils pro Grundstück.
Verminderung der Versiegelung von Flächen und Bauweisen, die die Bodenfunktionen möglichst wenig beeinträchtigen (z.B. Verwendung wasserdurchlässiger Beläge und Tragschichten mit möglichst geringer Schichtmächtigkeit), (z.B. Beton - Hafen Anschütz Arena)
(Das Land Thüringen zur Bodenversieglung)
Mit der Bebauung wird mit einer Steigerung des Verkehrsaufkommens um 400% ausgegangen.
(Gutachten zum Brückenneubau Brommybrücke)
Allein die Planung solcher Projekte verbietet sich. Die Auflagen der EU zum Schutz der Bürger vor Feinstaub kann ja so nicht erfüllt werden.
Nachweislich trägt die Erhöhung des Verkehrs zur Gesundheitsschädigung der Anwohner durch Schadstoffe und Lärm bei.
So etwas in einem Flussbereich zu Planen ist der völligen Ignoranz des Flusses als Naturraum geschuldet.
Die benutzten Begriffe "Stadtspree" oder "Potsdamer Platz an der Spree" sollen dabei sogar die Ausnahme ausdrücken:"Tote Spree = Stadtspree".
Demzufolge ist auch die Verwendung der Spreeseite am Osthafen bei MTV als Parkplatz folgerichtig.
Hier stellt sich wirklich die Frage, wozu ein Spreegrundstück. Tatsächlich blickt man vom Gebäude auf die PKWs. Von der dahinter liegenden Spree ist nichts zu sehen.
Diese Firma wurde dazu ausgewählt eine Kampange für Berlin zu machen, wofür der Senat 10 Millionen Euro zur Verfügung stellt.
Die Kreativität dieser Firma stellt sich jedoch beim "be.Spreeparkplatz" selbst in Frage.
Ein Erholungseffekt an der Spree ist hier durch den Verkehr stark gestört. Die Belastung der Flora und Fauna enorm hoch.
Zusätzlich werden durch den Bau weiterer Strassenbrücken die Belastungen für Mensch und Tier steigen.
Der Autobahnbau an der Elsenbrücke dürfte darüber hinaus den Erholungswert des Treptower Parks stark beeinträchtigen.
Vielleicht gewollt um das Villenprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Freizeitparks Plänterwald doch noch durchzuführen.
Ob sich Belastungen für die im Bereich Arbeitenden durch Schallschutzfenster alleine senken lassen scheint fraglich.
Brücken verbinden.
Ökologisch betrachtet können Autobrücken Gebiete auch zerschneiden.
Das der Erholungswert in einem Park an einer viel befahrenen Autostrasse gestört ist, liegt auf der Hand. (Planung Brommybrücke; Planung Elsen-Autobahnbrücke)
Zudem werden natürlich die Wohngebiete durch den Verkehr höher belastet. Deshalb ist eine "Brommybrücke"genauso störend wie ein Auto-"Manteuffelsteg".
Der Neubau von Brücken sollte in jedem Fall so gestaltet werden, das auch Tiere an ihnen zum Ufer gelangen können, bzw. Wasservögel hier an Land gehen können.
Dazu sind die Brücken mit Bermen zu versehen.
Das ist im Land Brandenburg so gut wie Gesetz.
Der Spreebalkon, der den zukünftigen Brückenkopf mit vorbereitet, weißt jedoch keine Berme auf.
Noch vor einigen Jahren hätte niemand damit gerechnet, das Fischotter und Biber so nah an Berlin herankommen.
Inzwischen gibt es einen Bibernachweis an den natürlich gestalteten Ufern in Rummelsburg,
der auf eine dauernde Anwesenheit des Tieres hinweist und sogar an der Lohmühlenhalbinsel gibt es Nachweise für ein Bibervorkommen.
Eine Uferrandgestaltung, die den Tieren das gefahrlose Passieren der Spreewege ermöglicht, wäre grade im Zuge der sowieso geplanten Ufergestaltung höchst erforderlich.
In anderen Städten gibt es das.
International in Amsterdam.
In Deutschland wird in Hamburg grade mit ersten Erfolgen "Das blaue Metropolnetz" umgesetzt.
Sollte der Spreeweg an den historischen Gebäuden die bis an Ufer gebaut sind über Stege realisiert werden, wäre auch hier das Aufschütten von Kies oder ähnlichem unter dem Steg bis über den Wasserspiegel eine gute Möglichkeit für Flora und Fauna.
Außerdem dürfte sich das auch auf die Gebäude positiv auswirken und für den Fluss sowieso.
Durch die Erstellung von Hochhäusern und der Neubauten werden Tiefgründungen notwendig.
Während Ufergrün für neue Bauprojekte beseitigt wird, fehlt es in den neu gebauten Bereichen.
Hierfür gibt es verschiedene Gründe.
Werden zum einen Unternehmen die sich hier ansiedeln sollen mit Millionensummen gelockt und ihnen aus Steuermitteln die Infrastruktur bezahlt, fehlt es der Bezirkspolitik an den finanziellen Möglichkeiten hier Geld bereit zu stellen.
Die "Wanderwege" sind offensichtlich mit einem System ausgestattet, die ein durchwachsen der Schicht verhindert.
Auf Sträucher wird komplett verzichtet.
So werden entstehende Kosten bei der Pflege der Anlagen verhindert.
Dreck kann schnell und "kostengünstig" beseitigt werden.
Die angelegten "Grünstreifen" spotten jeder Beschreibung.
Ab und zu gibt es Wiesenstreifen, wie in Berlin Mitte vor dem Verdi-Gelände.
Hier steht am Ufer ein Baum. Die vorher leicht steigende Uferböschung ist durch ein flachen Uferweg ersetzt, der von einer hohen Wand begrenzt wird.
Am Osthafen scheint bisher nur das Konsortium "Labels" auf den Trichter gekommen zu sein, das man an dem Bestand des als Hafengelände genutzten vollversiegelten Gelände etwas ändern könnte und hat einen ca. 50cm breiten Streifen, an der Uferseite des Geländes entsiegelt und sogar mit Sträuchern begrünt.
Bis auf den Bestand von zwei Bäumen erfolgt auch hier am Osthafen die weitere Vollverdichtung durch Strassenpflaster und dichter Bebauung.
Vor dem Energieforum findet sich eine geschützte Grünanlage aus niedrig Gewächsen. Auch sehr amüsant anzusehen.
Für Säugetiere bietet diese Grünanlage keine Versteckmöglichkeit.
Klar das hier Bäume und Sträucher am Ufer fehlen, da diese Sonnenkollektoren stören würden.
Das alte Pumpwerk, welches auch Kreative beherbergt fehlt auch jegliches Grün.
Doch die Macher des Programmheftes vom August 2007 nutzen den Ausblick und werben mit dem Grün der "wilden"
gegenüberliegenden Seite, das jedoch nach der geplanten Bebauung verschwinden wird, wie man auf den Prospekten
der Planungen sehen kann.
Das Hotel Ibis hat zwar Bäume gepflanzt und der hochgelegene Uferbereich scheint nur teilversiegelt zu sein, es fehlt aber jegliche Bodenvegetation.
Zudem ist das direkt an der Brücke gelegene Gelände nicht zugänglich und vor die vorhandene Treppe werden immer neue Hindernisse gestellt, weshalb dieser mit Südseite ausgestattete Uferbereich für die Öffentlichkeit verloren ist und sich die Frage stellt, wozu die aufgestellten Bänke dort dienen sollen.
Laut Informationsbroschüre des Berliner Senats ist das Gelände öffentlich und damit frei zugänglich.
Die Beschilderung muß also richtig lauten: "Überqueren des Zaunes auf eigene Gefahr!!"
Ich habe es mal probiert und sogleich wollte mich die Polizei festnehmen.
Die Begründung: Dies ist ein Privates Grundstück und eingezäunt und deshalb nicht öffentlich!
Als ich auf die von mir mitgeführten Publikationen vom Senat (1. Flanieren an der Spree, 2.Der Spreeraum Friedrichshain Kreuzberg und 3. auf die Internetseite des Mediaspree e.V. -Stellungnahmen zum Bürgerentscheid) verwies,
erhielt ich dennoch einen Platzverweis mit Personalienfeststellung.)
Der Verschluß des Uferweges ist hier heute schon an der Tagesordnung. Für andere Objekte ist das später auch zu befürchten.
Auch deshalb ist ein breiter Uferstreifen, der sich nicht so einfach abschließen lässt, dringend geboten!!
Das nebenan liegende Gebäude der Wasserwerke (neues Radialsystem) gehört wohl nicht zu Mediaspree, wird jedenfalls nirgends erwähnt.
Hier wurde das Gebäude an die Strassenseite gebaut.
Der Uferbereich mit den mächtigen Bäumen blieb erhalten.
Zusätzlich wurde hier gepflanzt. Trotzdem auf dem nicht zugänglichen Gelände auch Fahrzeuge geparkt werden, bleibt die Sicht zur Spree.
Hier ist Platz für Flora und Fauna. Alle anliegenden Grundstücke, die Strandbar, das auf der anderen Uferseite liegende Architekturzentrum und die Bar kiki-blofeld, selbst die Fahrgastschifffahrt profitiert davon.
Geht doch, ist aber ebend nicht Mediaspree.
Bleibt zu hoffen, das der Bereich vor den Profibaumfällern vom Wasserschiffahrtsamt verschont bleibt.
Der Begriff "Wasserschloss" leitet sich hier nur von der Architektur ab. Der schöne Uferhof ist vollversiegelt und das auch noch mit einem schwarzem Strassenbelag.
Auch hier dient dieses für die Öffentlichkeit gesperrte hohe Ufer ausschließlich dem Parken von Fahrzeugen.
Die Möglichkeit für die hier Arbeitenden sich an der frischen Luft zu erholen, ist durch die Autos futsch.
Der dunkle Belag dürfte an heißen Tagen das Sitzen auf einem selbstmitgebrachten Stuhl dort zusätzlich unerträglich machen.
Deshalb sieht man so etwas auch nicht. MediaSPREE- aber wozu Spree?
Allianz
An der Treppe zur Elsenbrücke befindet sich ein kurzer Uferabschnitt der am niedrigen Ufer beginnt und leicht ansteigt. Zwischen diesem gepflasterten Ufer wurde eine Böschung gepflanzt.
Prima Anfang. Warum ist dann Schluss damit?
Die Begrünung der Wände an der spreeseitigen Allianzfassade bietet der Vogelwelt genügend Versteck- und Brutmöglichkeiten.
Was auch hier fehlt ist die Bodenvegetation. Auch die Angrenzende geschützte Grünfläche besteht wieder aus dem Mix Bäume und Wiese.
Sträucher und damit Versteckmöglichkeiten für die in der Stadt lebenden Säugetiere fehlen.
Diese findet man auf der offensichtlich zu den Twintowern gehörenden Flächen.
Diese wirken jederzeit ungepflegt. Sie bieten Platz für die Säuger und auch die Vögel finden hier die Möglichkeit sich versteckt am Boden zu bewegen und Insekten aufzuspüren.
Die Fläche könnte trotzdem besser gestaltet und gepflegt werden. Die Fläche dürfte zur Zeit der Forderung des Bürgerbegehrens von 50m Bebauungsgrenze bis zu Ufer entsprechen.
Unter einiger Mühe haben hier auch Leute im Sommer Platz geschaffen um Volleyball zu spielen.
Ein Beispiel, daß sich unsere Ansichten von Naturschutz und Nutzung zur Erholung nicht ausschließen, wenn genügend Platz bleibt.
Während der "Uferwanderweg" hier wieder dem Einheismodell entspricht, wobei hinter dem Allianzbereich das Unkraut am Spreegeländer sprießt, ist der Überbaute Plattenweg unter dem Twintower durch Gewächse aufgebrochen.
Hier holt sich die Natur zurück was Ihr genommen wurde.
Wir von der Initiative "Mediaspree versenken" wollen ja nicht 10 Jahre warten bis die Bürotower die neuen Brachen werden und neue Freiräume entstehen, sondern das sofort haben.
An den Twintowern hat man das Gefühl das der Prozess bereits eingesetzt hat.
An der Köpenicker 11/12 ist noch ein natürliches Ufer vorhanden.
Dieses sollte unbedingt weiter geschützt werden.
Hier bestände für die Säugetiere der Stadt die direkt Möglichkeit des Zugangs zum Wasser.
Die Nutzung Supermarkt bietet zudem die Ruhephase in der Nacht.
Deshalb ist er als Otter- und Biber Rückzugsgebiet gut geeignet.
Die angebrachten Zäune braucht es dann nicht.
Da hier mal das Spreeufer von Kreuzberger Seite aus zugänglich ist, ist der Nutzungsdrang groß.
Das zeigt, das viele Menschen das Bedürfnis nach solchen Plätzen haben. Dieser Druck lässt sich auch nicht durch die Hässlichkeit des Parkplatzes bremsen.
Durch einen Grünzug bis fast zur Strasse ist dieses Grundstück für die Säugetiere der Stadt von Bedeutung. Aber auch zu beobachten ist, das die Wasservögel das natürliche Ufer nutzen.
Hier sind sie unter Bäumen geschützt, haben ihrer Ruhe, jederzeit die hürdenlose Fluchtmöglichkeit auf den Fluss.
Von mehreren ständigen Beobachtern des Geländes wird bezeugt, das hier die Graureiher nicht nur tagsüber einflogen und den Uferstreifen nutzten, sondern auch hier brüteten.
Das ist leider seit dem Supermarktbau vorbei.
Zwar wird das Gelände fast täglich von einem Paar Graureiher angeflogen, jedoch setzt sich meist nur einer ab, der dann auch nicht lange verweilt.
Auch die hier vorkommenden Arten der Vogelwelt sind sehr zahlreich.
Der Supermarkt ist als Zwischennutzung von 10 Jahren ausgelegt.
Der Bezirk Friedrichshain- Kreuzberg würde gut daran tun, dieses Gebiet weiter zu schützen.
Nur wenn weitere, größere und bessere Stellen Erholungsuchenden Kreuzbergen Flächen am Spreeufer bieten, kann diese Fläche ihren Wert als Biotop voll gerecht werden.
um einen Vorgeschmack auf die Zukunft zu geben und die Forderung nach Bedingungen zur Verbesserung der Wasserqualität zu schaffen entstand das Badeschiff. Hier sind aufgrund des mangelnden Platzes und eines geeigneten Ufers mehrere Teile in die Spree gelegt worden, die zum einen das Badeschiff und zum anderen den "Strand" beinhalten.
Damit sich die Besucher richtig wohl fühlen, wurden auf den Teerversiegelten Uferflächen des Arena-Treptow Geländes jede Menge massige Gefäße aufgestellt, aus denen die "Uferbegrünung" wächst.
Auch hier zeigt sich, das erkannt wurde, wo sich Menschen erholen wollen und das auch in die Bepflanzung investiert werden muss.
Hier fand der Abriss einiger Gebäude statt. Seitdem steht das Gelände jahrelang leer.
Nur ein Teil wird an den Wochenenden für einen Flohmarkt genutzt.
Abgerissen wurden auch unterkellerte Gebäude. Die Folge ist, das sich auf dieser "Brache" ebenfalls schnell ein Biotop entwickelt hat.
Hier ist Schilf gewachsen, Rohrkolben. Es zwitschert und pfeift in diesem Gebiet. Ja sogar Libellen fliegen hier, nahe am Spreeufer.
Hier sind (oder waren) die "Neuen Spreespeicher" geplant.
Auf dem Schild und bei "Mediaspree" findet sich hier der Plan für ein riesiges Gebäude mit vollversiegelten, zu Spree geöffneten Hof.
Das Gebäude ist direkt bis an das Ufer geplant. Der Uferbereich wird als Überbauter Weg dargestellt.
Die Planung geht aber noch weiter. Es ist nicht das einzigste Gebäude das im Mediaspreegebiet sogar bis in die Spree reicht.
Bis in die Spree geplant ist auch das Neubauprojekt MTV am Osthafen.
Auch das Projekt Spree 2011 zielt auf eine "Bebauung der Spree".
Für das Projekt eignet sich die Stelle an der Spree, wo sie so breit ist wie die Themse oder die Elbe.
Und da das Projekt auch gleich auf Vermarktung von Flächen angelegt ist, so passt es ins Mediaspreegebiet.
Mehr zum Thema Spree 2011 im nächsten Kapitel
Das Verständnis von Umwelt ist bei der Wirtschaft mit Geld und Zahlen verknüpft.
Deshalb sind Umweltschutzmaßnahmen mit denen man sich schnell schmücken kann meist technischer Art.
Das lässt sich dann auch schnell in Zahlen ausdrücken: soundsoviel KW/h eingespart .... Soundsoviel g/CO2 Ausstoß vermindert....
Das alles ist so schlecht nicht. Es entsteht aber eine Welt nach dem Motto: "Wenn draußen alles verseucht ist, kein Baum mehr steht, kein Vogel mehr singt, können wir mit unserer Solartechnik noch Fernsehen sehen und haben warm Wasser...."
Technisch sehen auch die privatisierten Wasserwerke ihren Auftrag zur Einhaltung der Wasserrahmenrichtlinie im Gebiet der "Stadtspree". Für die Reinhaltung der Spree müssen die Klärwerke sorgen.
Das Projekt Spree2011 gibt vor, helfen zu wollen, die Spree sauberer zu machen.
Es gibt bei der Berliner Kanalisation Probleme bei Starkregen. Dabei fließen dann Abwasser und Regenwasser zusammen und alles ungeklärt in die Spree.
Die herkömmliche Art, das Regenwasser in Zwischenbehältern aus Beton aufzufangen, soll hier ca. 70% günstiger sein, da man ja die Schachtanlagen spart.
Doch hier stellen sich mehrere Fragen:
Im Heft Geschichte 1/2008 des Mediaspree e.V. begrüßt der Bezirksstadtrat von Berlin-Mitte, Ephraim Gothe die technische Idee, lehnt aber eine Verringerung des Oberflächengewässer ab.
Zu gut deutsch heißt das die Pontons zu versenken und auf weitere aufbauten zu verzichten.
Damit würde auch eine Vermarktung nicht stattfinden, eine weitere Verschmutzung des Gewässers verhindert.
Die Isolierung muß auch so gut sein, das durch das Regenwasser keine weitere Erwärmung der Spree stattfindet.
Unter diesem Umständen haben auch wir nichts gegen dieses Projekt.
In dem Heft wird auch erwähnt, das die Gelder für ein Probelauf des Projekts vorhanden sind und die Pontons Mitte 2008 zu Wasser gehen könnten.
2011 stellen die Wasserwerke in der Neuköllner Donaustraße den 2. Abwasserstaukanal fertig und verfolgen damit ein eigenes Konzept.
An der Ursache, der hohen Verdichtung wird nichts geändert.
Informationen zum Abwasserstaukanal auf einer Werbeseite der Betonindustrie (Pdf 1Mb)
Zu dem Projekt wird angegeben, das es in Zukunft nur noch 10 mal im Jahr dazu kommen wird, das die Schei... in den Schifffahrtskanal am Weigandufer eingeleitet wird (bisher 33 mal).
Das dicht ans Ufer gebaute "Energieforum" ist mit Solarzellen ausgerüstet.
Doch das Umfeld das Energieforums ist wieder ein ökologischer Skandal.
Einzeln betrachtet geht es hier (immerhin) um den technischen Umweltschutz. Die Um - Welt wird jedoch nicht geschützt.
Außerdem wurden bei der Realisierung des Projekts die technischen Möglichkeiten nicht voll ausgeschöpft, so daß die Energieausbeute sehr gering ausfällt.
Hier hätte ein Projekt geschaffen werden können, das 140% Energie liefert.
Das heißt 40% durch Sonnenenergie erzeugter Strom hätten ins Berliner Stromnetz eingespeist werden können.
In dem realisiertem Bau liegt die Energieausbeute aber nur bei ca. 50%.
Die Beleuchtung der Bauten (Lichtemmision) stellt eine weitere Umweltbelastung dar.
Sie ist für alle eine Belastung, eine Gefahr für Epileptiker und auch für Insekten und andere Tiere schädlich.
Zudem ist das ständige flimmern der Oh Zwei Werbetafel an der Spree eine Belastung.
Die geplante "1.800 Quadratmeter umfassende LED-Lichtpunkt-Installation" die die Außenfassade der Anschutz Arena zu einem großen Bildschirm lassen wird und die zusätzlichen fünf großen LED-Tafeln mit je 44 Quadratmeter werden weit über das Mediaspreegebiet hinaus stören.
Die Bewohner der gegenüberliegenden Gebäude Marmeladenfabrik, Köpenicker Str. 10 und des Hofes Köpenicker Str. 8 bedeutet dies eine flackernde Dauerbeleuchtung, die dazu führt, das Tag und Nacht die Fenster verhangen sein müssten um den zu entgehen.
Zwar beteuert die Anschutz - Gruppe die Einhaltung der Lichtemmision, die durch das Umweltamt auch geprüft wurde, aber der Umstand bleibt.
Die gewollte Spiegelung der Tafel in der Spree trägt zur weiteren Ausbreitung des Lichtes bei.
Auch für Tiere kommt es zu einer Störung des normalen Tagesrhytmus. Tiere, die in der in der Stadt die Nacht für ihre Nahrungssuche und Jagd nutzten werden gestresst.
Ob sich Menschen bei der laufenden Beflimmerung im angrenzenden (Werbe-) Park erholen können, scheint fraglich. Sie dürfte in etwa vergleichbar sein mit einer Entspannung vor der "Glotze".
Aber so ist das heute, alles was der Mensch braucht wird kommerzialisiert. Dazu gehört auch Ruhe und Erholung.
Und wie selbstverständlich soll darauf Rücksicht genommen werden, damit ein Unternehmen Gewinne erzielen kann.
Der Erholungsdrang wird immer stärker, was man auch an den vielen Fahrgastsschifffahrtsverkehr erkennt.
Bedauerlich ist, das sich die BEHALA am Osthafen keine Möglichkeit offen lässt, die Wasserwege wieder als Transportwege und den Hafen als Umschlagplatz zu nutzen.
Damit wird aber zugleich unterstrichen, das es für einen weitere Spreevertiefung und den Havelausbau keinen Grund gibt.
Durch die Vertiefung fließt das Wasser noch schneller ab, mit der Folge, das der Wassermangel weiter zunimmt.
Das stellt auch eine Gefahr für die Altbauten der Stadt dar, die auf Pfählen gegründet sind.
Sinkt der Wasserspiegel, gelangt Luft an die Pfähle.
Sie fangen in der Erd-Luftzone an zu faulen. Das führt zum absinken der Mauern, also zu gravierenden Bauschäden.
Erklärt wird der Ausbau mit der Notwendigkeit das Riesentransportschiffe auch noch aneinander vorbeifahren müssen.
Die sollen dann auch den Westhafen der Behala anlaufen können.
Dort - wie hier gilt: Die Spree gehört uns und nicht der Wirtschaft!!
Rettet die Spree!! Stoppt den Havelausbau!! www.stopp-havelausbau.de
( Teilerfolg: Minister Tiefensee stoppt Planfeststellungsverfahren )
Trotzdem sehen wir hier eine verpasste Möglichkeit.
(
Die geplanten Spreetaxis stellen unserer Meinung einen unnötigen Luxus auf dem Wasser dar. Sie sollten wenn, dann nur mit ökologischen Antrieb betrieben werden dürfen, etwa durch die schon einmal vorhandenen Solarboote.
Alle Schiffe sollten die Anforderungen, die an die Autos im Innenstadtverkehr gestellt werden erst recht erfüllen (Ausnahmen für die historischen Schiffe).
Das Mediaspreegebiet ist eine schwere Umweltbelastung für die Stadt.
Auch darüber hinausgehende Gebiete, wie etwa der Treptower Park werden negativ beeinflusst.
Statt die Chance zu nutzen und im Zentrum der Stadt an der Spree die Umwelt zu verbessern, durch den Erhalt und die Erweiterung der Grünflächen am Fluss, die schädlichen Einflüsse durch die starke Bebauung in der Innenstadt wie Feinstaub und Überhitzung im Sommer in Neukölln, Friedrichshain Kreuzberg und Berlin-Mitte zu filtern und für einen Luftaustausch zu sorgen, hat man sich für die denkbar schlechteste Lösung an der Spree entschieden.
Mit Projekt "Blaues Metropolnetz" wird in anderen Städten wie z.B. Hamburg mit Aufwand versucht, genau solche Stellen an den Ufern der Stadt ökologisch umzugestalten.
Berlin verpasst diese Chance, die ökologischen Defizite an den Spreeufern gleich mit zu beseitigen.
Unserer Meinung nach liegt hier die eigentliche "Nutzung unter Wert".
Die brutale auf Gewinn ausgerichtete Nutzung des Gebietes geht an den Bedürfnissen der Menschen dieser Stadt und den Erfordernissen der heutigen Zeit völlig vorbei!
Nötig ist ein völliges Umdenken, wie es mit dem Bürgerbegehren "Spreeufer für alle" gefordert wird!
Sollte die Spree einmal so sauber sein, das man in ihr Baden kann, würden hier nur noch "Pocketparks" als Badestelle zur Verfügung stehen (schmale Grünstreifen, die eine Verbindung von der Hauptverkehrsstrasse zum Spreeufer bilden), die für den Bedarf nicht ausreichen werden.
Auf die Tierwelt wird im gesamten Gebiet keine Rücksicht genommen, obwohl diese auch unter Schutz durch die Berliner Verfassung stehen.
Anders als im Projekt behauptet, wird die Stadt nicht an die Spree geführt, sondern nur Gebäude.
Die Menschen bleiben aussen vor. Durch die Missachtung der ökologischen Bedingungen entsteht auch keine "Aufwertung" des Gebietes, ganz im Gegenteil.
Verkehr und zusätzliche Verdichtung senken den Wert der angrenzenden Gebiete erheblich.
Auch aus ökologischen Gründen sind mehr Freiflächen nötig!
Von Nachhaltigkeit und Agenda 21 ist bei Mediaspree noch nie die Rede gewesen.
Ergänzungen sind immer willkommen!
Ein Unglück kommt selten allein und so soll auf dem Kraftwerksgelände Klingenberg an der Spree ein neues Kraftwerk errichtet werden, was die Umweltbelastung für die Stadt Berlin drastisch verschärfen würde.
Deshalb Nein zum Kohlenkraftwerk Klingenberg !!!